Projekt mit Jugendlichen in Oranienburg bei Berlin zur beruflichen Integration

Auch 2016/2017 unterstützen wir mit dem Projekt "Startbahn" wieder Jugendliche bei der Vorbereitung auf eine Ausbildung oder den Berufseinstieg. Im Mai startete ein neuer Durchgang mit 12-monatiger Laufzeit, der auf dieser Seite dokumentiert wird.

Projekt-Journal 2016/2017: Dokumentation durch die Teilnehmer/-innen

Erfahrungsberichte und Beiträge aus der Projektarbeit

Wie auch im ersten Projekt der "Startbahn" werden wir hier die Erfahrungsberichte und Beiträge aus unserem laufenden Projekt veröffentlichen. Die Texte werden unter Mitwirkung der beteiligten Jugendlichen verfasst. Das nachfolgende Projekt-Journal ist daher nicht nur Dokumentation der "Startbahn", sondern ist zugleich auch Teil der Projektarbeit. Alle Themen und Inhalte der Dokumentation sowie alles Bildmaterial wurden im Projekt entwickelt. Wir danken allen Beteiligten und den abgebildeten Personen für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.

Zum Ersten, zum Zweiten und … zum Dritten

23.06.2016 Ausflug ins Auktionshaus Spier

Der Umgang mit Geld ist in unserer Maßnahme ein wichtiges Thema. Die Jugendlichen müssen lernen, sich finanziell zu organisieren, um nach und nach auf eigenen Füßen stehen zu können und ihre Einnahmen und Ausgaben selbstständig zu regeln. Um aus dem theoretisch erworbenen Wissen des Unterrichts praktische Erfahrungen herzuleiten, unternehmen wir thematisch passende Exkursionen und organisieren Veranstaltungen außerhalb des Klassenraums. Zum Finanzthema besuchten wir am 23.06.2016 eine öffentliche Versteigerung in Berlin.

Die Idee, ein Auktionshaus zu besuchen, nahmen unsere Teilnehmer zunächst mit gemischten Gefühlen auf. Aber die Neugierde überwog und so ging es an einem sonnigen Vormittag in die Mitte Berlins – zum Auktionshaus Spier in der Bundesallee. Angesetzt war die Versteigerung von Fundsachen des Flugunternehmens Air Berlin. Uns wurde ein großes Sammelsurium präsentiert an herrenlosen Koffern, Taschen, Kartons und Tüten, Smartphones, E-Book-Readern, Tablets, Schmuck, Kameras… und die ungelöste Frage im Versteigerungsraum: Was ist bloß in all den bunten Koffern drin?

Wir sollten es bald erfahren, denn auch wir haben mitgesteigert und konnten nach knapp 60 Minuten drei Koffer unser Eigen nennen. Die Spannung war groß, denn alle konnten nur raten, welche Schätze sich wohl in den Koffern verbargen. Piratengold, Erbstücke, wertvolle Kunstschätze… oder doch nur stapelweise Kleidung von Reisenden und Urlaubern, die ihren Koffer bei Air Berlin vergessen haben?

In den Räumen der DUT, ganz in der Nähe des Auktionshauses, sollte unsere Neugierde ein Ende finden. Wir plünderten unsere ersteigerten Koffer und tatsächlich befand sich eine ganze Menge Kleidung darin. So konnte das eine oder andere Kleidungsstück sicher an Mann und Frau gebracht werden: orientalische Gewänder und Schleier waren ebenso darunter, wie der Businesslook mit Blazer und dem kleinen Schwarzen (was vor allem unsere Mädels freute). stm

Unser „komischer“ Besuch in der Oper

30.09.2016 Ein Blick hinter die Kulissen der Komischen Oper

Ende September planten wir eine ganz besondere Exkursion in die Hauptstadt – wir besuchten die Komische Oper in Berlin und warfen einen Blick hinter die Kulissen. Frau Yvonne Trawny, Mitarbeiterin für Führungen in der Komischen Oper, empfing uns am Künstlereingang des Opernhauses und eröffnete uns bei einem Rundgang die geheimnisvolle Welt hinter der Bühne.

Wir schauten uns im historischen Saal um und entdeckten die technischen Funktionen hinter und auf der Bühne. Wo sitzt das Orchester und wie kommen die Künstler auf die Bühne? Was bringt die Bühne zum Drehen und wie viele Menschen arbeiten eigentlich an einer Opern- oder Konzertaufführung? Diese und weitere Fragen zum täglichen Opernbetrieb beantwortete uns Frau Trawny fachkundig und ausführlich.

Vom Foyer ging es zunächst in den Zuschauerraum, der in neobarockem Stil errichtet wurde. Beeindruckend war der überdimensional große Kronleuchter an der Decke, der unsere Teilnehmer besonders faszinierte. Vom Zuschauerraum ging es auf die Bühne und wir erkundeten das aufgebaute Bühnenbild für die kommende Aufführung des „Barbiers von Sevilla“. Aus nächster Nähe erlebten wir den Aufbau der Kulissen, betrachteten die verwendeten Requisiten und durften uns hinter der Bühne umsehen.

Auch das Kulissenmagazin sowie ein Blick in den Orchesterprobenraum und die Maske wurden uns ermöglicht. Schnell kamen unsere Teilnehmer mit den Maskenbildnerinnen ins Gespräch und konnten sich einen Eindruck davon verschaffen, wie viel Arbeit darin steckt, individuelle Perücken oder Masken für die Künstler anzufertigen.

Zuletzt betraten wir die Unterbühne und lüfteten das Geheimnis um die sich drehende Bühne und die Hebebühne, welche die Darsteller und Sänger auf geheimnisvolle Weise während der Aufführung ganz plötzlich auftreten bzw. verschwinden lässt. Wie das funktioniert? Pssst…dieses Geheimnis kann durch eine Führung in der Komischen Oper gelüftet werden! stm

Ein Blick in die Zukunft

17.11.2016 Besuch der Lehrstellenbörse in Zehdenick

Auch in diesem Jahr fand in der Sporthalle des Georg-Mendheim-Oberstufenzentrums am Standort Zehdenick die Lehrstellenbörse statt. Hier konnten sich Jugendliche u.a. fit für das Bewerbungsverfahren und für die Berufswahl machen. 80 unterschiedliche Betriebe, Kleinunternehmen und Firmen aus der Region stellten sich vor und bewarben freie Ausbildungsstellen in den verschiedensten Berufsfeldern. Interessenten kamen mit ortsansässigen Unternehmen ins Gespräch, ließen sich beraten und konnten so den einen oder anderen Kontakt für die Ausbildungsplatzsuche knüpfen und ihre Bewerbungsunterlagen persönlich abgeben.

Man bemerkt, dass es auch für Unternehmen in Oberhavel immer schwieriger wird, freie Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. Umso mehr war die Lehrstellenbörse eine Gelegenheit, mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz und dem Beruf ihrer Zukunft sind.

Unsere Teilnehmer nahmen den Tag zum Anlass, sich über unterschiedliche Bildungsangebote zu informieren und ihre Fragen gezielt an den richtigen Stellen zu platzieren. Neben betrieblichen Stellen boten auch unterschiedliche Bildungsträger und Schulen freie Stellen in der schulischen Aus- und Weiterbildung an. Kaufmännische Berufszweige waren vorrangig durch Institutionen wie ortsansässige Banken und Dienstleister vertreten, aber auch die Polizei, der Zoll und die Bundeswehr präsentierten sich erfolgreich auf der Börse und weckten das Interesse unserer Teilnehmer. Unsere Jugendlichen informierten sich ebenfalls über weiterführende Bildungsangebote, um den bisher erreichten Schulabschluss zu verbessern, sowie über Ausbildungsmöglichkeiten in der Altenpflege und Physiotherapie. Neben dem breit gefächerten Angebot blieb aber auch Zeit für eine kurze Stärkung mit Kaffee und belegten Brötchen, bevor sich alle wieder in das Getümmel stürzten – immer mit dem Blick auf eine zielgerichtete berufliche Perspektive. stm

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